FT-CI

„Jeder Teilsieg, so wichtig er auch sei, muss als Teil eines permanenten Krieges gegen das Kapital aufgenommen werden“

20/10/2010

Rede von Christian Castillo (PTS) zur „Internationalistischen Kundgebung für den Wiederaufbau der Vierten Internationale als Weltpartei der sozialen Revolution“ anlässlich des 70. Jahrestages der Ermordung Leo Trotzkis und der siebten Internationalen Konferenz der Trotzkistischen Fraktion-Vierte Internationale am 22.8.2010 in Buenos Aires, Argentinien.

Genossen und Genossinnen, heute gedenken wir in dieser Kundgebung demjenigen, der der wichtigste Führer der internationalen Arbeiterklasse war. Vor 70 Jahren wurde Trotzki durch einen von Stalin entsandten Agenten ermordet. Mit ihm ist eine außergewöhnliche revolutionäre Persönlichkeit von uns gegangen, die neben Lenin der wichtigste marxistische Theoretiker und Stratege des 20. Jahrhunderts war.

Seine Ermordung war der Höhepunkt einer Politik der Verfolgung, des Terrors und des Todes, die die Bürokratie gegenüber Trotzki und seinen Anhängern durchführte. Diese führte nicht nur zu der Ermordung seiner vier Söhne und seiner engsten Vertrauten, sondern auch zur massenhaften Erschießung seiner Kampfgefährten, die sich heldenhaft dem Stalinismus in den Deportationslagern und den Kerkern der Sowjetunion widersetzten, die zu Schulen einer neuen Generation von Revolutionären wurden, welche nur durch einen Massenmord bezwingt werden konnten.

Der Tod Trotzkis war keine unvernünftige Tat, sondern kühles politisches Kalkül, basierend auf der Annahme, dass der zweite Weltkrieg erneut die Revolution hervorbringen würde, genauso wie es durch den ersten Weltkrieg mit der russischen Revolution der Fall gewesen war. Und mit dieser Perspektive war Trotzki, als Verkörperung der lebendigen Erfahrung der Oktoberrevolution, weiterhin zu fürchten. Nicht zufällig sagte der französische Botschafter Coulondre wenige Tage vor Trotzkis Tod in einem Interview mit Hitler, dass der eigentliche Nutznießer des Krieges Trotzkis sein würde – er nutzte seinen Namen als synonym für die Revolution. Daher die verbissene Wut Stalins Trotzkis Lebens ein Ende zu setzen; denn neue revolutionäre Siege würden nicht nur die imperialistische Herrschaft sondern eben auch die Herrschaft der Bürokratie in Frage stellen.

Genossen und Genossinnen, in diesen Tagen wurde in vielen Artikeln und Spezialsendungen im Fernsehen die Einzigartigkeit der revolutionären Biografie Trotzkis herausgestellt. Sein Biograf Isaac Deutscher sagte zu Recht, dass der Werdegang Trotzkis wäre so reichhaltig und großartig, dass alleine irgendein ein Teil oder Bruchstück von ihm schon gereicht hätten, um eine historisch herausragende Persönlichkeit auszumachen.

1917 hatte er nach der Flucht aus den Deportationslagern des Zarenreiches schon zwei Exilaufenthalte hinter sich. Er war Vorsitzender des Petrograder Sowjets in der Revolution von 1905 gewesen, Agitator gegen den imperialistischen Krieg und einer der hervorragendsten marxistischen Theoretiker der Epoche, der 12 Jahre vor der russischen Revolution ihren Verlauf vorhersah.

Wenn Trotzki Anfang der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts, mehr oder weniger zur selben Zeit wie Lenin, verstorben wäre, würde er als einer der großen Führer der Oktoberrevolution, als Gründer der roten Armee und ihr Heerführer im Bürgerkrieg und als Mentor der dritten Internationale erinnert werden, die in den ersten vier Kongressen vor ihrer Bürokratisierung der Generalstaab der internationalen Arbeiterklasse darstellte

Doch nach alle dem begann er erst innerhalb der Sowjetunion und dann aus dem Exil heraus seinen Kampf gegen den Stalinismus. Ein Kampf , in dem er sich als immer unentbehrlicher ansah, nachdem die gesamte Generation, die die Oktoberrevolution getragen hatte, eliminiert worden war. Die Auseinandersetzung mit dem Stalinismus ist weit über ihren Entstehungsmoment von Bedeutung, da sich in ihr die großen strategischen Probleme zusammenballen, mit denen sich die internationale ArbeiterInnenklasse konfrontiert sah und sieht.

Dieser Kampf bedeutete insbesondere, die programmatischen und strategischen Errungenschaften am Leben zu erhalten, die damals schon mehr als 100 Jahre der Geschichte der Arbeiterbewegung ausgemacht hatten und die der Stalinismus zu liquidieren versuchte.

Das Gerechte dieses Kampfes hat sich durch die Jahre nur verstärkt, gerade nach der Vielzahl an Niederlagen, die der Stalinismus den Arbeitern der Welt auferlegt hat.

Während die große Mehrheit derjenigen, die sich damals als progressiv empfanden, Stalin und sogar die Moskauer Prozesse rechtfertigten, erhob sich währenddessen die Stimme Trotzkis um zu sagen, dass wenn nicht eine – von der Arbeiterklasse geführte - politische Revolution die Macht der Bürokratie beenden würde, so würde eben diese Bürokratie später den Weg für die kapitalistische Restauration eröffnen.

Und was wenn nicht genau dies konnten wir in der ehemaligen Sowjetunion beobachten? Dort, wo die alten Funktionäre der Kommunistischen Partei zu den Mächtigen wurden, die die Privatunternehmen übernahmen und den Kapitalismus wieder einführten. Oder auch in China, wo die Kommunistische Partei den Kapitalismus restaurierte und das meist bevölkerte Land der Erde in den letzten zwei Jahrzehnten zur „Lunge“ des weltweiten Kapitalismus machte? Oder auch in Jugoslawien und den ländern Osteuropas, wo der Kapitalismus nach dem zweiten Weltkrieg enteignet wurde, und bürokratische Regime nach dem Muster der UdSSR errichtet wurden, die den Weg zum Kapitalismus nach 1989 bereiteten

Trotzki (weit davon entfernt, wie es ihm die Stalinisten vorwarfen, das Spiel der Kapitalisten zu spielen) hörte niemals auf, die Sowjetunion als eine Errungenschaft der Arbeiterklasse anzusehen. Er hörte niemals auf sie sowohl gegen die Versuche der weltweiten Kapitalisten zu verteidigen, als auch gegen die Politik der eigenen Bürokratie. Er sagte voller Klarheit, dass die einzige Möglichkeit zur Aufrechterhaltung der durch die Revolution errungenen ökonomischen Basis in dem Wegfegen der Bürokratie und in dem Aufbau eines auf Arbeiterdemokratie basierendem Regime lag, was diese Staaten zu Schützengräben für die internationale sozialistische Revolution gemacht hätte. Ein Programm, dass teilweise von denjenigen Arbeitern übernommen wurde, die sich beispielsweise 1953 in Berlin, oder in Ungarn 1956 in der Revolution der Arbeiterräte, in der Tschechoslowakei 1968 oder in Polen in den Jahren 1970 und 80 erhoben. Aufstände, die blutig durch die Bürokratie niedergeschlagen wurden, die immer und immer wieder die Fahnen des Marxismus und Sozialismus beschmutzte.

Und dies wurde vom Imperialismus ausgenutzt, um den Kommunismus mit dem Stalinismus, die Arbeiterregierung mit dem Despotismus der Bürokratie, gleichzusetzen!

Und dieser Punkt, liebe GenossInnen, bleibt von großer Aktualität, wie wir es an Kuba sehen können. Kuba ist nicht nur von der kapitalistischen Restauration durch die harte, aggressive Blockadepolitik des Imperialismus bedroht, sondern durch eben die Aktionen der eigenen regierenden Bürokratie, die sich darauf vorbereitet den Weg ihrer Freunde Chinas, Vietnams oder der Sowjetunion einzuschlagen.

Deswegen möchten wir heute auf dieser Kundgebung sagen:

Nieder mit dem imperialistischen Embargo gegen Kuba!
Amis raus aus Guantánamo!
Lasst uns die Errungenschaften der kubanischen Revolution verteidigen!
Nieder mit den prokapitalistischen Maßnahmen und den Privilegien für die regierende Bürokratie!
Für den Sieg einer politischen Revolution, damit Kuba der Anstoß und die Basis für die sozialistische Revolution in ganz Lateinamerika wird!

Doch Trotzki war nicht nur ein Antistalinist, denn für ihn war der Kampf gegen die Bürokratie unzerrtrennbar mit dem Kampf der internationalen Arbeiterklasse für den Sturz der Bourgeoisien aller länder und für das Ende der Herrschaft des Imperialismus weltweit. Deswegen möchten wir bei dieser Kundgebung auch rufen:

Nieder mit dem Imperialismus!
Raus aus dem Nahen Osten!
Raus aus dem Irak!
Raus aus Afghanistan!

Trotzki bekämpfte auch die Vorstellung der Kommunistischen Parteien und bürgerlichen Nationalistenin, nach der in den unterentwickelten kapitalistischen ländern (in den Kolonien und Halbkolonien), die Arbeiterklasse nicht um die Machtübernahme kämpfen müsse, sondern sich vielmehr politisch den nationalen Bourgeoisien unterzuordnen hätte. Eine Politik die verheerende Folgen für viele revolutionäre Prozesse hatte, bei denen obgleich der Tragweite von Aufständen wie der Revolution in Bolivien 1952 oder den revolutionären Aufständen in Chile, Bolivien und Argentinien in den 70er Jahren, die Arbeiterklasse letztendlich nicht die Macht übernehmen konnte.
Und diese Frage bleibt auch heute für Lateinamerika aktuell, denn als Trotzkisten verfechten wir die Meinung, dass die Befreiung von der imperialistischen Herrschaft und Unterdrückung nicht durch die lokalen Bourgeoisien (die mehr sich mehr als einmal als kleine Freunde des Imperialismus zeigten) geschehen wird, sondern dass dies eine Aufgabe ist, die nur durch die Arbeiterklasse mit der Bauernschaft und allen ausgebeuteten Sektoren umgesetzt werden kann.

Und somit möchten wir auch rufen:

Es lebe die politische Unabhängigkeit der Arbeiterklasse!

Und wenn Trotzki der Erste war, liebe GenossInnen, der klar formulierte, dass die Arbeiterklasse der unterentwickelten länder nicht passiv auf den Sieg der Revolution in den wichtigsten imperialistischen Zentren warten müsse, so war auch er es, der gegen die Annahme (wie es die stalinistische Bürokratie vertrat) der Sozialismus ließe sich in einem einzigen Land errichten, kämpfte. Der Aufbau des Sozialismus, die Gesellschaft für die wir kämpfen, ist die Gesellschaft die endgültig jede Form von Ausbeutung und Unterdrückung beenden wird. Doch diese Aufgabe kann nur bewältigt werden indem die Arbeiterklasse über die zentralen Ressourcen der Weltwirtschaft verfügt - wenn also die Mittel, die heute zur Bereicherung einiger weniger Monopole eingesetzt werden im Dienste der Bedürfnisse der ausgebeuteten Massen auf der ganzen Welt gestellt würden. Nur so können der Hunger und das Elend, die Kriege und all die Unterjochung, die der Kapitalismus täglich hervorbringt, abgeschafft werden.

Dies ist die Basis unseres Internationalismus, wie schon im Kommunistischen Manifest von Marx formuliert. Der internationale Charakter des kapitalistischen Systems führt zu der Notwendigkeit für die Arbeiterklasse nicht nur auf nationaler Ebene für die Machtergreifung in jedem Land zu kämpfen, sondern sich weltweit politisch zu organisieren, um den Imperialismus für immer durch den vereinigten Kampf der ArbeiterInnen aller länder zu begraben.

Deswegen kämpfen wir heute in Argentinien für den Aufbau einer großen revolutionären Partei, die mit der Bourgeoisie aufräumt, die für den mörderischen Putsch verantwortlich ist und weiterhin die ökonomische und politische Macht innehält und auf die sowohl die Regierung Kirchner als auch seine unternehmerische Opposition eingeht. Doch dieser Kampf ist ein untrennbarer Teil des Gefechts für den Wiederaufbau der Vierten Internationale, als Weltpartei der sozialen Revolution, dessen Aufbau Trotzki die letzten Jahre seines Lebens widmete.

So werden wir auf dieser Kundgebung noch einmal laut rufen:
Es lebe der Kampf für den Wiederaufbau der Vierten Internationale!

Im Gegensatz zu den Voraussagungen Trotzkis, ging der Stalinismus gestärkt aus dem zweiten Weltkrieg hervor. So vereinbarte Stalin mit den Siegermächten die Aufteilung der Welt in Einflusszonen und die kommunistischen Parteien, wie in Frankreich, Italien oder Griechenland spielten nach dem Untergang des Nationalsozialismus eine entscheidende Rolle für das Abwenden einer sozialen Revolution in Westeuropa. Dies ermöglichte dem Imperialismus die Stabilisierung des Kapitalismus in den zentralen imperialistischen ländern – konnte jedoch nicht die vielen revolutionären Prozesse verhindern, die sich in der Nachkriegszeit in den Kolonien und Halbkolonien entwickelten. Dies waren Befreiungskriege aber auch erfolgreiche Revolutionen, die den Kapitalismus in ländern wie Jugoslawien, China, Nordkorea, Kuba oder Vietnam enteigneten.

Doch in diesen Revolutionen war nicht das Proletariat das zentrale Subjekt, und die Parteien, die diese Revolutionen anführten, errichteten vom Moskauer Stalinismus abgekupferte Einparteienregime, Feinde der Arbeiterdemokratie und des Internationalismus.

Diese Siege entwickelten eine Art Selbstverständnis der die Nachkriegszeit bestimmte und dem auch viele GenossInnen verfielen, die sich dem Trotzkismus zugehörig fühlten. Es wurde davon ausgegangen, wir bewegten uns schrittweise auf den Sozialismus zu. Ein Glaube, der den großen Widerspruch für die Arbeiterklasse ignorierte, der darin bestand, dass aus diesen Siege letztendlich bürokratisierte und nationalistische Führungen gestärkt hervorgegangen waren, anstatt für die weltweite soziale Revolution zu kämpfen. Der Preis dieser Illusion war sehr hoch. Eben diese stalinistischen, wie auch sozialdemokratischen und nationalistischen Führungen bereiteten den Weg für die Niederlagen der nächsten Jahre, von denen Raúl Godoy in seiner Rede sprach – 30 Jahre des Rückschritts, den wir seit der neoliberalen Offensive erleiden mussten, in der sich diese Führungen mit Haut und Haar der kapitalistischen Offensive übergeben haben. Und dies ist eine zentrale Schlussfolgerung, die auf unserer gerade beendeten Internationalen Konferenz diskutiert haben: Die Arbeiterklasse, vor allem ihre kämpferischsten und bewusstesten Sektoren, benötigen eine klare Strategie, die davon ausgehen muss, dass jeder Teilsieg, so wichtig er auch sei (wie die Revolutionen, die die Kapitalisten enteigneten), als Teil eines permanenten Krieges aufgenommen wird. Ein Krieg, den die Arbeiterklasse führen muss um die imperialistische Unterdrückung des Kapitalismus zu beenden.

Die Kapitalisten werden immer versuchen, uns unsere erkämpfen Errungenschaften wieder zu entreißen. Deswegen brauchen wir ein internationalistisches Programm und eine Strategie, um mit ihnen Schluss zu machen, und deswegen kämpfen wir in der Arbeiterschaft, bei den Studierenden und der Jugend sowohl für den Aufbau revolutionärer Avantgardeparteien als auch für den Wiederaufbau der von Trotzki gegründeten Internationale.

Schon seit drei Jahren, mit dem Auftreten der schlimmsten Kapitalismuskrise seit der 30er Jahre, werden die Grenzen der Siege des Kapitals aufgezeigt. Die zentralen imperialistischen Staaten sind hoch verschuldet und die Perspektive, dass wir dass schlimmste der Krise noch vor uns haben, wird immer aktueller. Wenn sich auch in einigen Regionen der Welt, wie hier in Lateinamerika, die Ökonomien nach ersten Verlusten teilweise wieder erholt haben, so ist die Situation insgesamt doch sehr heikel. Wenn die Zentren des weltweiten Kapitalismus von dieser Krise betroffen sind, so kann keiner davon ausgehen ungeschadet davon zu kommen.

Und gerade in dieser, von der Kapitalismuskrise gezeichneten Periode, erlangt das Vermächtnis Trotzkis seine Aktualität wie nie zuvor. Vom Stalinismus ist kaum noch etwas übrig geblieben. Wo sie an der Regierung sind, setzten sie dieselben Sparmaßnahmen durch wie auch die konservativen Regierungen, genauso wie die Sozialdemokratien. Auf der anderen Seite können populistische Regierungen oder Bewegungen nichts weiter als Pflaster auf das System kleben, obgleich ihrer Diskurse. Wenn sie auch vom Sozialismus des 21.Jahrhunderts reden (wie beispielsweise Hugo Chávez), so nimmt sich doch keiner endgültig vor, die Herrschaft des Privateigentums abzuschaffen und statt dessen eine demokratische Planwirtschaft einzuführen, um die Bedürfnisse der Arbeiter und ausgebeuteten Massen zu stillen. Und noch viel weniger verfolgen sie eine Strategie, die mit der imperialistischen Herrschaft auf internationaler Ebene aufräumen könnte.

Wir wissen, dass diese Krisenperiode neue ökonomische, politische und soziale Spannungen auf der ganzen Welt hervorbringen wird. Es liegt also an uns, die Anstrengungen zu verdoppeln, um die Avantgarde der Arbeiter und der Jugend unter einem Programm, einer Strategie und einer revolutionären Organisation zu gruppieren. Die internationale Arbeiterklasse hat sich (weit von dem in den 90er herrschenden Paradigma) wieder geformt und sich geografisch ausgebreitet, wie das Erwachen der Arbeiterklasse in China und anderen ländern der Region zeigt. Die historische Erfahrung zeigt uns, dass die internationale Arbeiterklasse die bevorstehenden Angriffe des Kapitals um die Krisenkosten auf dem Rücken der Arbeiter abzuladen, nicht kampflos hinnehmen wird. Doch sie lehrt uns auch, dass die Energie der Massen, ohne eine revolutionäre Führung, ohne einen wahren Generalstab der Arbeiterklasse, verdampfen wird, wenn die Führung in den Händen derjenigen liegt, die Versöhnung mit dem Kapital anstreben. Und wir wissen auch, dass wir uns gegen das gesamte Arsenal an konterrevolutionären und reaktionären Methoden wehren müssen, dass von den Kapitalisten eingesetzt werden wird, damit die Arbeiterklasse die Krisenkosten trägt.

Wie meine Vorredner bereits darstellten, sehen wir in unserem Land die ersten Schritte einer Arbeiterklasse, die sich zu erheben beginnt und beginnt ihre Organisationen wieder zu erobern. Bei Kraft, Zanon, den GenossInnen der U-Bahn, die hier vertreten sind, bei den Leiharbeitern der Bahn und vielen mehr, zeigt sich die Entwicklung einer klassenkämpferischen Strömung, die das Potenzial der Arbeiterklasse verdeutlicht. Wir von der PTS setzten all unsere Energie und Kraft in diese Entwicklung, genauso wie in den Aufbau einer klassenkämpferischen Studierendenbewegung, wie unsere GenossInnen von „En Clave Roja“ zeigen, die aufgrund ihrer Unterstützung der Arbeiterbewegung nun von der Justiz verfolgt werden.

Unsere Partei, gemeinsam mit denen heute hier Anwesenden, verpflichtet sich dem Kampf für den Wiederaufbau der Vierten Internationale. Dies ist ein Prozess, der sich nicht durch das allmähliche Wachstum unserer Strömung ergeben wird. Dies wird geschehen indem neue Teile der Avantgarde der Arbeiterklasse und der Jugend, die sich angesichts dieser Krisenperiode in den Kampf stürzen werden, Programm und Strategie als ihre eigenes annehmen um zu siegen. Und dies, da sind wir uns sicher, wird auch zu der Fusion mit anderen Sektoren führen, die das sozialistische Arbeiterprogramm der Revolution verteidigen.

GenossInnen, Trotzki bekräftigte am Ende seines Testaments:
"Dreiundvierzig Jahre meines bewußten Lebens bin ich Revolutionär gewesen; zweiundvierzig Jahre habe ich unter dem Banner des Marxismus gekämpft. Wenn ich von vorne beginnen könnte, würde ich natürlich versuchen, den einen oder anderen Fehler zu vermeiden, aber die große Linie niemals ändern. Ich werde als proletarischer Revolutionär, als Marxist, als dialektischer Materialist und folglich als unversöhnlicher Atheist sterben. Mein Glaube an eine kommunistische Zukunft ist heute noch stärker als in meiner Jugend.
Natascha hat das Fenster zur Hofseite noch weiter geöffnet, damit die Luft besser in mein Zimmer strömen kann. Ich kann den glänzenden grünen Rasenstreifen unter der Mauer sehen, den klaren blauen Himmel darüber und die Sonne überall. Das Leben ist schön. Die kommende Generation möge es reinigen von allem Bösen, von Unterdrückung und Gewalt und es voll genießen."

Genossen und GenossInnen, die beste Form Trotzki anlässlich des 70. Jahrestages seiner Ermordung zu ehren, ist die Verdoppelung unserer Anstrengungen um die Perspektive weiter am Leben zu halten und zu verwirklichen, für die er kämpfte, als er durch einen stalinistischen Agenten ermordet wurde. Wir sind davon überzeugt, dass in diesem Jahrhundert die Arbeiterbewegung wieder eine Alternative für Millionen Menschen darstellen wird, und die Arbeiterbewegung wird dies unter dem Banner des trotzkistischen Programms bewerkstelligen.

Hoch die internationale Arbeiterklasse!
Hoch der Kampf für den Wiederaufbau der Vierten Internationale!
Hoch der Sozialismus!

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